ELEKTRIK UND AUTOMATION FÜR DEN GIESSBEREICH

Mit jeder neuen Gusssequenz oder jedem fliegenden Wechsel der Gusspfanne startet das System eine Nullkalibrierung des automatischen Stoppers und der Gießspiegelsensoren. Dieses Verfahren wird im normalen Gussmodus (Drosselmodus) deaktiviert.

Aufgrund der hochdynamischen Bewegungen, die mechanische Durchbiegungen erzeugen, muss die genaue Nullflussposition ermittelt werden, um die aktuelle Stopperöffnung zu jedem Zeitpunkt zu bestimmen. Dieses Verfahren wird automatisch ausgelöst, wenn eine Sequenz beginnt, und im normalen Gussmodus deaktiviert. 

Der automatische Anlauf umfasst den automatischen Schutz gegen Ausbrechen und Gefrieren (Kokillenfüllschutz). Die MLM-Software überwacht reproduzierbar den automatischen Anlauf der Gusssequenz für alle Gussformate. Der automatische Anlauf ist die Phase, in der der Stopper sich erstmals öffnet und der Gießspiegel einen vorgegebenen Wert im Sensorbereich erreicht, wodurch der Start der Strangförderanlage ausgelöst wird. Im Bedarfsfall kann die Stopperposition manuell durch Drücken der "Öffnen"- und "Schließen"-Tasten an dem elektrischen Stellglied geändert werden. Diese Funktion ist jedoch deaktiviert, sobald die Gussanlage mit dem Fördern des Strangs beginnt.

Dieses automatische Anlaufverfahren ist mit einem Schutzmechanismus ausgestattet, um zu verhindern, dass sich die Kokille zu schnell füllt (vorgegebene Füllzeiten) und der Ausbruchzustand erreicht wird. Darüber hinaus wird der Durchfluss angepasst, um ein Einfrieren in der Düse und dem Gießstrahlschutz zu verhindern. Auf diese Weise kann ein reproduzierbarer Gussanlauf im gesamten Gussprozess erreicht werden. 

Die durchschnittliche Gießspiegelstabilität ist innerhalb eines Bereichs von +/- 2 mm mit automatischer Steuerung unter allen Gussbedingungen genau. Die nichtlineare Algorithmussteuerung mit dynamischer Änderung der Steuerungsparameter ermöglicht die Erhöhung der Gießgeschwindigkeit um bis zu 20 % bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines stabilen Gießspiegels.

• Verbesserte Produktivität (im Hinblick auf Qualität und Quantität)
• Möglichkeit, die Gießgeschwindigkeit zu erhöhen
• Stabiler Gießspiegel unter allen Bedingungen
• Keine spezielle Bedienerschulung erforderlich 

Diese Funktion verhindert Clogging (Verstopfung) durch eine Schwingbewegung des Stoppers. Der Zeitraum und die Amplitude werden so eingestellt, dass der Motor niemals aufgrund seiner mechanischen/elektrischen Trägheit asynchron läuft. Aufgrund der hohen Vibrationsgeschwindigkeit beträgt die durchschnittliche Stahlflussschwankung null und beeinflusst daher nicht die Stabilität des Gießspiegels. Der Vortex-Effekt im SEN wird durch Schwanken reduziert, was darüber hinaus ebenfalls Verstopfungen verhindert.

• Stabiler Gießspiegel auch unter Verstopfungsbedingungen
• Ermöglicht längere Gusssequenzen
• Reduzierte Kosten (feuerfestes Material, Energie, Personal)
• Höherer Produktionsausstoß möglich
• Verbesserte Produktqualität 

Das MLM beinhaltet spezielle Algorithmen zur Erkennung von Schwankungen des Gießspiegels im Fall von Bulging (Aufwölben) und Waving (Wellenbildung). Die Ergebnisse der automatischen Einstellung des Controllers werden kontinuierlich durch konstante Analysen der Störamplituden und Zeiträume nachverfolgt und im Bedarfsfall optimiert. Aufwölbung und Wellenbildung werden durch zuverlässige Logik und kontinuierliche Analysen des Gießspiegelverhaltens erkannt. Beide Logiken – die jeweils auf unterschiedlichen Einstellwerten zur Unterscheidung zwischen unstetiger Aufwölbung und Wellenbildung basieren – sind jederzeit aktiv. 

Automatisches Schließen des Stoppers bei hohem Gießspiegel mit automatischer Wiederaufnahme des Gussbetriebs oder im Fall eines Ausbruchs.

• Sicherer Betrieb für Bediener
• Keine Beschädigung der Gussanlage 

Das komplette MLM-System besteht aus den folgenden Komponenten:

• MLM-Schaltschrank
• Bedienpult im Gussbereich
• Visualisierungs- und Betriebssysteme im Kontrollraum (PC)

Jeder Schaltschrank ist mit ausreichenden Geräten für zwei Stränge ausgestattet. Die folgende Standardausstattung ist installiert:

• Hauptschalter
• Trennschalter
• Kontaktschalter und Relais
• Motorschutzschalter
• I/O-Module
• Kommunikationsmodule
• Notabschalteinrichtungen
• etc.